Wildschweine - unschuldige Jagdopfer


Von Dr. Eberhard Schneider und Wolf A. Schneider, Göttingen

Es mag sein, dass Jagdinteressen mittelalterlicher Feudalherren die Ausrottung des Wildschweins in Europa einst verhindert (s. BRIEDERMANN 1986) haben. Dass die feudalherrschaftlichen Tiergemetzel aber dem Artenschutz hätten dienen sollen, wird wohl nicht ernsthaft anzunehmen sein.
Eher hat hier eine Tierart die gnadenlosen Verfolgung aus eigennützigen anthropozentrischen Gründen überleben können. Jedenfalls erfuhren die wilden Schweine zu allen Zeiten noch mehr die Verfolgung als die anderen heimischen Huftiere. Wegen der Beschädigungen der Feldkulturen, der Konkurrenz gegenüber den zur Waldweide hinaus getriebenen Hausschweine und auch des fetten Fleisches wegen. Die Verwendung von großen Netzen, Fallgruben, Saufängen und großen Hundemeuten bei der Wildschweinjagd war auch überaus effektiv, wenngleich für die noch der Schießgewehre ledigen Jäger durchaus nicht ungefährlich. Seit dem 17. Jahrhundert weitet sich das Ausrottungsgebiet immer weiter aus, so dass Mitte des 19. Jahrhunderts von England bis weit nach Russland die Art verschwunden war. Die zuvor durch die 50-cm-Schnee-Isolinie markierte nördliche Verbreitungsgrenze war weit nach Süden verschoben. In Deutschland waren bis etwa 1940 große Gebiete wildschweinfrei. Die unerbittliche Verfolgung durch Menschen hatte daran maßgeblichen Anteil.

Die Jagd auf dieses zwar als „urig“ und „ritterlich“ apostrophierte Wild kannte keinerlei Hemmungen und Grenzen. Der in der bäuerlichen Gesellschaft tief steckende Hass wurde in Jägerkreisen kultiviert, „Schwarzwildbekämpfung“ kannte keine Rücksicht. Nach deutscher jagdrechtlicher Regelung wurde diesem Wildtier zunächst jegliche „Schonzeit“ verwehrt, wie sie immerhin Hirsch, Reh u. a. erfahren durften. So wie bis zum heutigen Tage durch die Jagdzeitenverordnungen dem Wildschwein - tierschutzwidrig - nur ein Minimum an Schonzeit eingeräumt wird und rücksichtslose Jagdmethoden mit scheinwerfergestützter Nachtjagd und hemmungslosem Abschuss an Lockfutterplätzen üblich sind. Gleichermaßen ist das Wildschwein Opfer übelster Verleumdung, dem fortwährend durch die unheilige Allianz aus Agrarlobby/Amtstierärzten/Politikern sowie willige Handlangerdienste leistender Jägerschaft die Ursächlichkeit von Schweinepestausbrüchen in Hausschwein-Massentierhaltungen angelastet wird. Obwohl die Fakten das Gegenteil ausweisen: Die Bedrohung geht von der agrarindustriellen Massentierhaltung aus, nicht von frei lebenden Wildschweinen. So teilt auf entsprechende (von mir, E.S., getätigte) Anfrage die Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere (brieflich 05.03.03) mit: „Ihre konkrete Frage nach zweifelsfrei nachgewiesenen Fällen der KSP-Infektion von Hausschweinbeständen durch lebende Wildschweine, kann ich Ihnen deshalb nicht beantworten,... .“

Jäger bilden jedoch zweifelsfrei oftmals selbst das Verbreitungsvehikel für das Schweinepestvirus in beiden Richtungen. Sie transportieren ihre Jagdbeute über große Strecken, ohne etwaige Infektion zu berücksichtigen, haben Blut und andere Reste an Schuhen und Kleidung und sie werfen zwecks „Kirrung“ Hausschwein-Schlachtabfälle oder Reste der Wildschweinbeute in´s Gelände. Verfehlte jagdliche Verfolgung tut ein Übriges zur Verbreitung des Virus, welches ansonsten willkommene Ausrede für das Ausleben jägerischer Lust liefert. Denn gerade dann wenn die Europäische Schweinepest in einem Gebiet aufgetreten ist, muss der Wildschweinbestand absolute Ruhe vor jeglicher Verfolgung erfahren. Damit nicht bereits infektiöse aber noch körperlich leistungsfähige Tiere weit flüchten und das Virus in benachbarte gesunde Wildschweinfamilien verschleppen. Das immer wieder veranstaltete „Trommelfeuer“, zu dem unlängst das Land Mecklenburg-Vorpommern sogar Helikopter zum Umhertreiben der Wildschweine einsetze, um sie den Jägern vor die Schusswaffen zu bringen, stellt eine an Dümmlichkeit und fachlicher Ignoranz nicht zu überbietende Maßnahme dar. Deren unschuldige Opfer die Wildschweine sind - einzig und allein um die staatlich subventionierten skrupellosen Verhältnisse der Massentierhaltungen, der Lebendtiertransporte und der Schlachtschwein-Fleischtransporte, die maßgeblichen „Brutstätten“ und Verbreitungsvehikel des Virus, zu tarnen und zu decken.

Trotz aller Fährnisse erweist sich die Art aber bisher als robust: Weite Teile des früheren Siedlungsareals wurden wieder erobert, die Nordausbreitung hat sich sogar bis zur 70-cm-Schnee-Isolinie verschoben. Es wurden in Deutschland um 1910 etwa 14.500, um 1938 etwa 10.000 Wildschweine von registrierten Jägern erbeutet. Doch 1983 waren es fast 170.000 Tiere und 2001 fast 532.000 Exemplare. Ein stark erhöhtes Nahrungsangebot infolge der fortwährenden Steigerung der allgemeinen Agrarproduktion sowie die Serie milder Winter bilden eine wesentliche Grundlage dafür. Die erhöhte „Kapazität“ des Lebensraumes, einschließlich des Entstehens neuer wildschweingeeigneter Habitate durch Aufforstungen aufgegebener Flächen vor allem in den Mittelgebirgen, die Schaffung großer Dickungskomplexe infolge der verfehlten forstlichen Kahlschlagwirtschaft haben diese Bestandsentwicklung ermöglicht. Insgesamt wird auch das komplexe Geschehen, das wir in dem Phänomen des „Waldsterbens“ zu registrieren haben hier zum Tragen kommen. Die weitreichenden Veränderungen in der Pflanzenwelt unter der durch Luftverunreinigung hernieder gehende Überdüngung unserer Wälder hat offensichtlich auch die Lebensgrundlagen für das alles Essende, generalistische und anpassungsfähige Wildschwein verbessert. Sie hat nicht nur eine quantitative Erhöhung des Nahrungsangebotes beschert sondern auch über eine längere Zeit des Jahres dauernd. Denn gut gedüngte Pflanzen wachsen früher auf und deren Vegetationszeit dauert länger. Wovon dann auch vor allem Insekten und andere wirbellose Tiere begünstigt sind, welche selbst oder deren Larven wiederum einen beträchtlichen Beitrag zur Wildschweinernährung bereitstellen. Bis hin zu Mäusen und anderen Kleinsäugern, die von Wildschweinen ganz erheblich als Nahrung erbeutet werden. Die milden Winter schaffen eine bessere Erreichbarkeit des im Boden verborgenen Nahrungsangebotes und bewirken so eine Verringerung der natürlichen Sterblichkeit, die im Regime des Winters einen ihrer maßgeblich bestimmenden Faktoren findet.

Zugleich förderte die Jagd die Aufwärtsentwicklung des Bestandes. Einmal auf dem Wege der immensen Zufütterung mit Tausenden Jahrestonnen an Mais, Kartoffeln, Backwaren, Obst, Fertigfutter und sonstigem unnatürlichem Schweinefutter. Zum anderen wirkt die Bejagung der natürlichen Bestandsregulation entgegen. Der den arttypischen biologischen Strukturen angepasste, und nur dann einer Begrenzung ökonomischer Schadensfolgen dienliche, jagdliche Eingriff in die Altersklasse der Frischlinge fällt viel zu gering aus! Wenn etwa im Lande Hessen 1984 noch 13.080 Wildschweine erjagt wurden und 2001 es 73.347 waren, so betrug der Anteil der Frischlinge unter den im Zeitraum insgesamt getöteten 496.500 Tieren mit 257.533 Individuen nur 51,86 %. Entgegen der Einschätzung des im Ministerium zuständigen Jagdreferenten wird damit die Wildschweinjagd in Hessen nicht den wildbiologischen Forderungen und den Erfordernissen der Wahrung der biologischen Strukturen gerecht: Hessens Wildschweinbestand ist vielmehr hochgradig „devastiert“. Was aber so auch für das ganze Bundesgebiet gilt.

Statt effektiver Methoden zur Erzielung eines notwendigen Anteils von 80% Frischlingen in der jagdlichen Jahresbeute bedient man sich der ineffektiven und für Wildtiere hochgradig störungsträchtigen, dafür aber für Jäger lustvollen Schießjagd, der vor allem die vitalen Mitglieder des Wildschweinbestandes zum Opfer fallen. Mit der Folge, dass „der Bestand in Kürze devastiert“ (BRIEDERMANN 1986). Diese Devastierung des Bestandes betrifft die Sozial- und Altersstruktur. Aus den langjährigen unübertreffliche Beobachtungen von Heinz MEYNHARDT (1978, 1979) in seinem „Zusammenleben“ mit den ihm eng vertrauten Wildschweinfamilien weisen aus, dass eine innerartliche Bestandsregulation durch das ranghöchste Weibchen, die „Leitbache“ erfolgt. Diese synchronisiert mit ihrer „Rausche“ das Geburtsgeschehen in der von ihr geführten Großfamilie. Alle in die Reproduktion eingebundenen jüngeren Bachen werden durch chemische Signale der Leitbache in ihrem Östrus stimuliert, bzw. gehemmt. Jugendliche Weibchen, die „Frischlingsbachen“ und Überläufer, bleiben von der Fortpflanzung vorerst ausgeschlossen, leisten also auch keinen Beitrag zu den immens hohen Zuwachsraten (variierend zwischen 60% und 200% des jeweiligen Frühjahrsbestandes) der durch Jäger „devastierten“ Bestände.

Schaut man auf andere natürliche Faktoren, die auf die Bestandsentwicklung des Wildschweins einwirken, so fällt den natürlichen Beutegreifern nur eine geringe Bedeutung zu. Das Wildschwein ist wehrhaft, so dass auch bei den großen Beutegreifern Wolf und Luchs nur ein ganz geringer Anteil des Wildschweins in der Gesamtbeute zu verzeichnen ist. Wesentlich sind das die unerfahrenen und körperlich schwachen Frischlinge oder körperlich hinfällige Individuen, wie das aus den langjährigen Untersuchungen der Wolfs- und Luchs-forscher im großen Waldgebiet von Bialowieza/Polen hervorgeht. Entscheidende Regulatoren sind neben, bzw. in Verbindung mit, Nahrungsmangel und Wettergeschehen die Krankheitserreger und Parasiten. Mit Erkrankungen wie Coccidiose bei den sehr kleinen Frischlingen, Schweinelungenwurm, Trichinose, Magen- und Darmwurmbefall, Tuberkulose und andere bakterielle Erkrankungen oder, seit etwa einem Jahrhundert in Mitteleuropa bekannt, die (aus Nordamerika stammende?) Schweinpest.

Es ist nicht das fehlende Wissen um Biologie und Ökologie des Wildschweins im Mangel, sondern die fehlende Übernahme dessen was die Biologen herausfanden und -finden bei ihren Studien, die immer wieder den jägerischen „Erfahrungen“ entgegenstehen. So ist zum Beispiel das Wildschwein in seinem natürlichen Aktivitätsrhythmus ein rein tagaktives Tier, was GUNDLACH (1968) beschrieben hat. Dennoch zwingt bis heute die ständige jagdliche Verfolgung die Tiere zum widernatürlichen Ausweichen in die Nachtaktivität. Wobei das wiederum zur Folge hat, dass Jäger mit allen denkbaren Tricks - bis hin zum Fütterungsautomaten mit eingebauter Schaltuhr, damit man nach dem Anfüttern informiert ist um welche Nachtstunde man am Tatort zu sein hat, um erfolgreich minutengenau seinen Ansitz vorzunehmen! - auch zur Nachzeit präsent sind. Ausgerüstet mit hoch entwickelter nachttauglicher Zieloptik, Nachtsichtgerät und leistungsstarker Handleuchte. Weil aber die Nacht doch nicht Tageslicht biete, ist es der meist gängige Weg, seinen Gewehrlauf auf jenes am Kirrplatz stehende Tier zu richten, das sich als „größter Klumpen“ im Visier ausmachen lässt. - Bache statt Frischling! - Warum ist die Nachtjagd da überhaupt zulässig? Sie bewirkt ja auch eine massive Störung aller anderen Wildtiere. Abgesehen von schlechten Treffern, die dann - wenn überhaupt durchgeführt - mehr oder weniger langwierige „Nachsuchen“ zeitigen. Dort wo kein Jagddruck die Wildschweine belastet sind sie, wie dann jeder Waldbesucher beobachten kann, tagsüber unterwegs und dann suchen sie ihre Nahrung auch hauptsächlich im Walde!

Jäger wollen auch das nicht annehmen: Beließe man einem Wildschweinbestand seinen natürlichen Regulationsmechanismen und würde sich bei Reduktionen auf effektive Maßnahmen beschränken, dann würde mancher „Held“ mit Futtersilo und Nachsichtgerät überflüssig. Die bundesdeutsche „Jahresstrecke“ 2001/2002 mit etwa 532.000 getöteten Wildschweinen ist nicht der Beleg für das notwendige oder gar erfolgreiche Eingreifen der Jäger sondern der Ausdruck des jagdlichen Unvermögens den Bestand zu reduzieren und zu kontrollieren. Sie weist aus, dass der falsche Umgang mit dieser im Bestand devastierten Wildtierart nur vordergründig die Jagd rechtfertigt. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Die hohe Jagdstrecke ist das Resultat der völlig verfehlten Bejagung - Dass es anders geht, zeigen Beispiele ohne Jagdverfolgung.

Gleichermaßen wirkt die zur Winterzeit ausgeübte Jagdverfolgung den angeblichen Ziele der Bestandsverringerung zur Minderung von Schäden der landwirtschaftlichen Kulturen. Das Laufen im tiefen Schnee fordert gerade von dem relativ kurzbeinigen, wegen hohen Körpergewichts aber auch tief einsinkenden Wildschwein besonders viel Energie aus den gespeicherten Fettreserven. Je häufiger und je länger die flüchtenden Tiere sich sogar schnell fortbewegen müssen, um so höher ist der Energieverbrauch. Weshalb die ständige Störung durch die Jagdverfolgung, insbesondere durch häufig ausgeführte „Drückjagden“ ein großes Eergiedefizit bei den betroffenen überlebenden Tieren bewirkt. Was sie dadurch ausgleichen, dass sie mehr Nahrung suchen und aufnehmen müssen als wenn sie in ihrer natürlichen Anpassung an die Wintersituation energiesparend ihre Aktivität stark drosseln und sorgsam mit ihren Energievorräten umgehen. Oft gejagt, müssen sie aber zwangsläufig den erhöhten Energie- und Nahrungsbedarf dadurch decken, dass sie landwirtschaftliche Wintersaaten, Wiesen, Kartoffelmieten usw. aufwühlen und beschädigen.

Die derzeitige Bestandessituation wird aber die praktische Umsetzung einer sofortigen Aufgabe der Wildschweinjagd schwierig gestalten. Jedoch kann es gegen effektive und effiziente Maßnahmen keine vernünftigen Argumente der Jäger geben; nur unvernünftige. Das Bundesjagdgesetz kennt die effektivste Jagdmethode, den Einsatz der „Saufang“ genannten großen Fanganlagen. Deren Errichtung, nicht Betrieb(!), ist genehmigungspflichtig; damit nicht zu viele dieser Einrichtungen letztlich zur Ausrottung des Wildschweins führen würden. In diesen Fangvorrichtungen, die als einzige unter den bei uns derzeit noch zulässigen Fallen übrigens den Vorgaben der KONVENTION von BERN (1979) gerecht werden weil sie hoch selektiv und unversehrt nur Wildschweine einzufangen erlauben, ist jedoch für eine Interimszeit eine Lösung gegeben. Im Zuge der absoluten Minimierung der Beunruhigung des Wildschweinbestandes - und aller anderen freilebender Tiere die ja ebenfalls sonst den permanenten Störungen der ja ganzjährig ausgeübten Wildschweinjagd mit Schusswaffen ausgesetzt sind, und unter Wahrung der biologischen Gefüge aus Sozial- und Altersstruktur kann mit solchen richtig und sorgfältig betriebenen Fangeinrichtungen ein Wildschweinbestand merklich reduziert werden. Saufanganlagen erlauben es, ausschließlich Frischlinge einzufangen und dem Familienverband zu entnehmen. Ohne dass die verbleibende Großfamilie eine unnatürliche Beeinträchtigung ihrer internen Struktur oder ihres natürlichen Lebensrhythmus erfährt, lässt sich der für eine Bestandsverringerung für nötig erachtete Eingriff durchführen. Dass im Endergebnis die eingefangenen und aus der Anlage separierten Tiere den Tod erleiden, das liegt dann im Wesen jeglicher Jagdausübung begründet. - Dies zuzugeben scheint übrigens, abgesehen von dem fehlenden persönlichen Mut und Können der meisten Jäger, etwa einen lebenden Frischling aus der Fanganlage mit bloßer Hand zu entnehmen, ein maßgeblicher Grund für eine verbreitet artikulierte Abneigung der Jäger gegen den Saufang zu sein. Man tötet lieber feige aus der Entfernung mit der dem „armen Schwein“ unendlich überlegenen Waffentechnik. Auch um den Preis der devastierten und ständig ansteigenden Bestände und der von Wildschweinen - ganz zum Nutzen und Entlastung der EU-Subventionskasse! - in Feldkulturen verursachten „Wildschäden“.

Wenn es dann zur „Verstädterung“ von Wildschweinen kommt, wie in Berlin mit durchaus friedlicher Ko-Existenz zwischen Menschen und den in ihren Hausgärten und Parks lebenden Wildschweinen, so zeigt dies alle Problematik deutlich auf: Die Wildschweine weichen aus vor der jagdlichen Verfolgung. Der friedfertige Mensch wird vom Wildschwein als Mitgeschöpf eingestuft, nicht als Feind und Verfolger. Dem gemäß findet es den Lebenstraum im, zweifelsfrei kaum wildschwein-optimalen Stadtgebiet, seinen Lebensraum. Die Tiere weichen aus vor der Jagdverfolgung und suchen Zuflucht in der Stadt. Einer uns zugegangenen Information zufolge besteht ein deutlicher direkter Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von „Vorfällen“ mit Wildschweinbeteiligung im Berliner Stadtgebiet und dem Jagddruck in den umliegenden Forsten. Wird im Walde auf Wildschweine gejagt, kommt es gehäuft zu Zwischenfällen mit Wildschweinen im Stadtgebiet! Darum sollte es den Versuch wert sein, einen mehrere Kilometer breiten jagdfreien „Gürtel“ um Berlin herum zu schaffen. Bei dort herrschender Jagdruhe, dem Unterlassen jeder Schießjagd, werden, ohne dass man prophetische Ankündigung auf sich lädt, die jetzt in den Menschen-Wohngebieten lebenden Wildschweine überwiegend ihren Weg zurück in den Wald finden und wählen.

Vortrag gehalten beim 2. Symposium „Natur ohne Jagd“ in Berlin am 01. Aug. 2003

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